Wartung von Trinkwasserinstallationen
Trinkwasseranlagen müssen so konzipiert sein, dass sich die Qualität des Wassers im System nicht verschlechtern
kann. Um einen Qualitätsverlust durch Eindringen von Nichttrinkwasser zu vermeiden, müssen
an gefährdeten Entnahmestellen Sicherungsarmaturen eingebaut werden. Die Absicherungen sind
mit der DIN 1988-4 geregelt. Seit Mai 2001 steht mit der DIN EN 1717 eine Norm zur Verfügung, die sich
ebenfalls mit den Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers befasst.
Wasser ist für uns immer da und das in ausreichender Menge. Ob man duschen oder baden möchte, die Körperhygiene gepflegt oder das Geschirr gespült werden soll. Wir nutzen den Wasserhahn und das qualitativ gute Wasser steht zur Verfügung. Wo kommt das Wasser her? Aus dem Wasserhahn? Wie wir zu dem kühlen Wasser kommen, da denken wir nicht dran. Erst dann, wenn ein Defekt in der Trinkwasserinstallation bemerkt wird und das Wasser abgesperrt werden muss.
Dabei geht es bei den Anlagen der Trinkwasserversorgung nicht nur darum, dass das Trinkwasser die Entnahmearmaturen erreicht; es muss hier ohne
Qualitätseinbußen ankommen. Das setzt zum einen die fachgerechte Installation und Absicherung der Anlagen voraus. Zum anderen kann ein dauerhaft hygienisch einwandfreier Betrieb nur durch die Ausführung regelmäßiger Wartungsarbeiten erreicht werden. Bei letzteren handelt es sich nicht um eine Willens-Aktion des Betreibers, sondern um eine gesetzliche Verpflichtung.
Wofür ist der Fachmann da?
Er sortiert die Anlagenkomponenten der Trinkwasser-Hausinstallation nach ihrem Wartungsbedarf.
Halbjährlich
Ihr Wasser-Kerzenfilter sollte spätestens nach einem halben Jahr erneuert werden. Diese Arbeit ist vom Anlagenbetreiber auch selbst durchführbar.
Als Tip für die selber Durchführenden: Beim Austausch des Filtereinsatzes der Filterkerze ist ein
hygienisch einwandfreies Vorgehen ein Muss, Sterile Handschuhe sind Pflicht, nach
Einbringen des neuen Filtereinsatzes ist der Filter zu befüllen und durchzuspülen,
bevor das Wasser als Trinkwasser wieder ins Haussystem eingespeist wird.
Bei den Enthärtungsanlagen sind die ein wenig längeren Wartungsintervalle vorgeschrieben. Sie müssen halbjährlich von uns bzw dem Fachmann instandgehalten werden. Welche Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen, wird von jedem Hersteller festgelegt. Neben der Instandhaltung wird spätestens alle zwei Monate eine Inspektion der Enthärtungsanlage erforderlich.
Diese kann allerdings auch vom Betreiber vorgenommen werden. Sie umfasst im wesentlichen
die Kontrolle und das Nachfüllen von Regeneriersalz, sowie die Überprüfung der Reglereinstellungen sowie der Verschnittwasserhärte.
Jährlich
Die Druckerhöhungsanlagen müssen jährlich gewartet werden. Durchführung und Umfang der Arbeiten werden vom
Hersteller der Anlage vorgegeben und sind somit folglich modellabhängig. Wie auch in Sachen Enthärtungsanlagen
gilt: Nur der Fachmann darf diese Arbeiten durchführen. Das gilt genauso für die Ausführung
von Wartungsarbeiten an Dosiergeräten, die ebenfalls einmal im Jahr auszuführen ist. Zusätzlich ist hier alle sechs
Monate eine Inspektion fällig, die der Betreiber selbst durchführen kann. Dabei wird hauptsächlich überprüft ob der Dosiermittelvorrat ausreichend ist. Nicht unbedingt jährlich, jedoch in einem Wartungsintervall von ein bis drei Jahren muss sich der Fachmann um den
Druckminderer kümmern. Druckminderer sind Regler mit geringen Verstellkräften und daher gegen Verunreinigungen äußerst empfindlich. Deshalb ist das
Schmutzfängersieb zu reinigen. Ferner werden die Innenteile herausgenommen und auf einwandfreien Zustand hin überprüft. Anschließend wird kontrolliert, ob die Armatur den eingestellten Wasserdruck in jeder Durchflusssituation halten kann.
Diese Druckkontrolle soll zudem einmal im Jahr auch vom Betreiber der Anlage durchgeführt werden.
Haben Sie einen Warmwasser-Speicher? Haben Sie schon einmal die Opferanode überprüft?
Die Opferanode ist eine Einrichtung in emaillierten oder glasierten Warmwasserspeichern zum Schutz vor Korrosion. Die Opferanode besteht aus einem unedlen Material (Magnesium) und korrodiert statt der Speicherwandung (meist Stahl). In der jährlichen Wartung wird diese überprüft. Ist der Zerfall der Opferanode zu groß dann muss diese erneuert werden, bevor es zum vorzeitigen Ausfall des Warmwasserspeichers kommt.
Eine andere Variante Korrosion zu vermeiden ist die Fremdstromanode. Durch Einleitung eines geringen Stromflusses über die Fremdstromanode wird ein elektrisches Potenzial aufgebaut, so dass die elektrochemische Korrosion an Stahlteilen verhindert wird. Diese sind praktisch ein Leben lang haltbar.
Die Wartung:
Eine Wartung umfasst die Überprüfung und ggf. Wiederherstellung der Betriebbereitschaft und Betriebssicherheit sowie die Einstellung der Regelung und anderen Werten einer technischen Anlage, wie z.B. einer Heizungs-, Lüftungs- oder Solaranlage. Neben allgemeinen Wartungstätigkeiten, wie die Überprüfung von Betriebsdrücken, oder der Funktionsfähigkeit von Sicherheitseinrichtungen gibt es für jede Anlage spezielle Wartungsaufgaben.